Düsseldorf. Gute Nachrichten für Pendler*innen zwischen Köln und Bonn: Die Deutsche Bahn (DB) macht Tempo beim Ausbau der S 13 und nimmt den acht Kilometer langen Abschnitt zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel bereits 2026 in Betrieb – und damit zwei Jahre früher als geplant. Möglich macht diese Beschleunigung die Generalsanierung der rechten Rheinstrecke: Das Projektteam nutzt die geplante fünfmonatige Sperrung zwischen Troisdorf und Wiesbaden, um rund 80 Prozent der Ausbaustrecke fertig zu bauen. Nach Abschluss der Arbeiten im Dezember 2026 profitieren Fahrgäste von einer robusten und leistungsfähigen Infrastruktur sowie mehr Gleisen und perspektivisch mehr Zügen zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel.
Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Nordrhein-Westfalen: „Mit der Generalsanierung der hochbelasteten Streckenkorridore gehen wir neue Wege bei der Modernisierung unserer Infrastruktur. Klar ist: Vor uns liegt ein Jahrzehnt des Bauens. Während dieser Zeit wollen wir nicht nur das Bestandsnetz auf Vordermann bringen, sondern auch zusätzliche Kapazitäten durch neue Gleise schaffen. Ich freue mich sehr, dass
wir diese beiden Vorhaben nun auf der rechten Rheinstrecke verbinden können. Damit bieten wir unseren Fahrgästen künftig eine moderne und zuverlässigere Infrastruktur an. So hoffen wir, noch mehr Menschen vom klimafreundlichen Verkehrsmittel Bahn zu überzeugen und gemeinsam die grüne Verkehrswende zu schaffen.“
Bauprogramm für den S-13-Ausbau
Um die geplante Sperrung für die Generalsanierung in der zweiten Jahreshälfte 2026 bestmöglich zu nutzen, hat das Projektteam den Bauablauf für den S-13-Ausbau in den vergangenen Monaten komplett überarbeitet und angepasst. Bis Sommer 2026 schließen die Fachleute die Ausbauarbeiten an 21 von 26 Brücken zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel ab. Zudem nehmen sie auch das neue elektronische
Stellwerk (ESTW) in Bonn-Beuel in Betrieb. Damit schaffen sie wichtige
Voraussetzungen für den fünfmonatigen Baumarathon ab Juli.
Während der Zeit der Streckensperrung plant das Projektteam dann auf 20 Kilometern neue Gleise zu verlegen sowie 19 Weichen zu erneuern und fünf weitere Brücken entlang der Strecke fertig zu bauen. Darüber hinaus bauen die Fachleute in dieser Zeit auch den Bahnhof Bonn-Beuel barrierefrei aus und schließen den Bau der neuen S-Bahn-Station in Bonn-Vilich ab.
Mit dem Ende der Bauarbeiten zum Fahrplanwechsel 2026/27 wird die Infrastruktur zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel rundum erneuert sein. Damit stellt die DB die Weichen für einen 20-Minuten-Takt auf der wichtigen Pendlerstrecke im Rheinland. Auf Basis dieser Planungen kann go.Rheinland jetzt mit den Vorbereitungen für den künftigen S-Bahn-Betrieb starten.
go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober betont: „Wir freuen uns sehr über die gute Nachricht, dass die Infrastruktur im Abschnitt Troisdorf – Bonn-Beuel schneller fertig wird als geplant. Wir werden nun mit allen Partnern unter Hochdruck daran arbeiten, dass die Infrastruktur auch so bald als möglich genutzt werden kann und weitere Züge früher als gedacht auf der Strecke rollen können. Zudem müssen die Planungen für das Überwerfungsbauwerk in Troisdorf schnellstmöglich abgeschlossen und umgesetzt werden. Für die Zeit der Generalsanierung ist uns wichtig, dass wir bereits jetzt im engen Miteinander mit Bahn, kommunalen Verkehrsunternehmen und Dienstleistern daran arbeiten, ein bestmöglich leistungsfähiges Ersatzkonzept für die dann ausfallenden Züge auf die Beine zu stellen.“
Für den südlichen Teil der Strecke zwischen Bonn-Beuel und Bonn-Oberkassel stehen aktuell noch mehrere Planänderungsverfahren an. Hierbei optimiert die DB die bisherige Planung nochmals und nimmt in Abstimmung mit Stadt und Politik u.a. Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr am Bahnhof Bonn-Oberkassel vor. Mit ersten vorbereitenden Arbeiten kann das Projektteam hier bereits im Jahr 2027 starten. Die Hauptbauarbeiten für diesen Abschnitt werden derzeit in den engen Baufahrplan im Knoten Köln eingetaktet und können nach aktueller Planung erst nach 2030 beginnen.
Generalsanierung der rechten Rheinstrecke
Für mehr Qualität und Pünktlichkeit baut die DB das hoch belastete Streckennetz in diesem Jahrzehnt zu einem Hochleistungsnetz aus. Insgesamt 40 Streckenabschnitte durchlaufen dafür eine Generalsanierung. Nach Abschluss der Arbeiten reduzieren
moderne Anlagen die Anzahl der infrastrukturbedingten Störungen deutlich, zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge sorgen für mehr Flexibilität. Nach Abschluss der Arbeiten profitieren Reisende und Güterverkehrsunternehmen von einem stabilen Betrieb auf leistungsfähigeren Strecken sowie attraktiven Bahnhöfen.
Während der fünfmonatigen Generalsanierung der rechten Rheinstrecke zwischen Troisdorf und Wiesbaden plant die DB allein auf nordrhein-westfälischem Gebiet insgesamt mehr als 15.000 Meter Gleis zu erneuern, über 50 Weichen auszutauschen, auf 16.000 Metern die Oberleitung zu wechseln und die Bahnhöfe Niederdollendorf, Königswinter, Rhöndorf und Bad Honnef entlang der Strecke zu modernisieren. Der alte Bahnhof Bad Honnef wird dabei um 500 Meter nach Norden an den Endpunkt der Stadtbahnlinie 66 verlegt. Zusätzlich will die Bahn während der Sperrung auch die gesamte Strecke mit moderner Leit- und Sicherungstechnik ausstatten sowie den Neubau der Eisenbahnbrücke an der Drachenfelsstraße in Königswinter vorantreiben. Auch die Autobahn GmbH nutzt die fünfmonatige Streckensperrung und baut im Sommer 2026 die Autobahnbrücke über die A 59 in Bonn-Vilich neu.
Für die Dauer der Generalsanierung zwischen Troisdorf und Wiesbaden erarbeiten die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die im Nahverkehr zuständigen Aufgabenträger gemeinsam mit der DB ein leistungsstarkes Verkehrskonzept. Fern- und Güterverkehrszüge werden während der Streckensperrung umgeleitet. Hierfür bereitet die DB vorab auch etwaige Umleiterstrecken vor. Ziel ist es, die Einschränkungen für Reisende und Güterverkehrskunden während der Bauzeit möglichst gering zu halten.