27. November 2024

Nach Aufräumarbeiten in Kerpen: Planungen für Reparatur laufen auf Hochtouren

Schadensaufnahme beendet: Umfassende Schäden an der Infrastruktur • Fertigstellung voraussichtlich kurz vor Weihnachten • Seit Dienstag fahren Regionalexpresse auf dem Regelweg

Köln. Die Deutsche Bahn (DB) hat die Schadensaufnahme an der Strecke in Kerpen abgeschlossen. Fachleute haben sich am Dienstag ein Bild von den Schäden gemacht und einen Bauablaufplan entwickelt.

Die Begutachtung hat ergeben, dass die Schäden an der Infrastruktur größer sind als zunächst ersichtlich. Etwa 1.000 Meter Gleis (Schienen, Schwellen und Schotter) müssen erneuert werden. Außerdem sind Schäden an der Leit- und Sicherungstechnik entstanden.

Die größte Herausforderung besteht in der Erneuerung von 1.800 beschädigten Betonschwellen. Die DB hat die Produktion der Schwellen bereits in Auftrag gegeben. Außerdem müssen insgesamt fünf Oberleitungs- und Signalmasten ersetzt werden. „Die Herstellung der Schwellen und Masten benötigt leider etwas Zeit“, so Reiner Krieger, Leiter des Betriebs im Netz Köln der DB InfraGO. „Wir müssen dabei auch die Zeit für die Aushärtung des Betons einkalkulieren. Vorher ist kein Einbau möglich. Andere Schwellen können wir an der Schnellfahrstrecke leider nicht einsetzen. Wir stehen im Austausch mit den Produzenten und setzen auf eine schnelle Lieferung. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Strecke so schnell wie möglich wieder komplett befahrbar zu machen.“

Aktuell geht die DB davon aus, dass die wichtigsten Arbeiten voraussichtlich am 23. Dezember abgeschlossen sind. Anschließend können alle Züge den Abschnitt mit verringerter Geschwindigkeit befahren. Anfang 2025 sind noch weitere Arbeiten an den Oberleitungen notwendig. Diese sind voraussichtlich im Februar abgeschlossen. Die DB informiert weiterhin über den Stand der Reparaturarbeiten.

Zur Ursache des Unfalles laufen noch die Ermittlungen der Behörden.

Die Deutsche Bahn dankt den Unternehmen, die bei der Beseitigung der Schäden unterstützt haben.

Auswirkungen auf den Zugverkehr

Wegen des Unfalls und der notwendigen Reparaturen kann die Strecke Köln-Aachen derzeit nicht befahren werden. Züge des Fernverkehrs zwischen Frankfurt (Main) und Brüssel entfallen auf dem Abschnitt zwischen Köln und Aachen. Als Ersatz fahren Busse. Die Züge fahren nur zwischen Frankfurt (Main) und Köln sowie zwischen Aachen und Brüssel. Die ICE-Züge zwischen Aachen und Berlin entfallen zwischen Aachen und Köln.

Im Nahverkehr fahren die Regionalexpress-Linien RE 1 (RRX, NationalExpress) und RE 9 (DB Regio NRW) seit Dienstagmorgen wieder über Kerpen nach Aachen (und Gegenrichtung) auf den nicht beschädigten S-Bahngleisen. Es kann zu Verzögerungen kommen. Die S-Bahn-Linie S 12/S 19 (DB Regio) Richtung Troisdorf endet und beginnt in Horrem. Vereinzelt enden und beginnen die Züge in Sindorf. Kurzfristig kann es zu Ausfällen auf dem kompletten Streckenabschnitt Hennef (Sieg) - Düren kommen. Zwischen Horrem und Düren ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Über die Auswirkungen im Regionalverkehr informieren die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Alternativ finden Sie weitere Details auch unter der Webseite zuginfo.nrw  sowie im DB Navigator.